Thomas Dietrich

Seit wann sind Sie Mitglied im Richard-Wagner-Verband Hannover?

Anfang August 1981 besuchte ich als Stipendiat unseres Verbandes in Bayreuth die Aufführungen von HolländerLohengrin und Parsifal. Angetan von diesem Erlebnis bin ich dann dem Verband beigetreten.

Bitte erzählen Sie etwas von sich (Tätigkeiten, Hobbies, Aktivitäten):

Ich bin Regisseur, hauptsächlich im Musiktheaterbereich. Studiert habe ich in Hannover Germanistik und Philosophie fürs höhere Lehramt. Ich habe auch einen Magister in den Fächern, plus Pädagogik und einen Abschluss als Schauspieler.

1969 habe ich im Kinderchor der Staatsoper meine Bühnenlaufbahn begonnen. Nach vielen Jahren wechselte ich in den Extrachor. Dort sang in Rienzi, Holländer, Lohengrin, Meistersinger, Götterdämmerung und Parsifal mit. 1982 wurde ich der erste feste Leiter der Statisterie der Staatsoper. 1985 wechselte ich nach Ulm ans dortige Theater, wo ich als Regieassistent im Musiktheater begann, in den Jahren bis 1991 dann aber auch als Darsteller in allen Sparten, als Regisseur und Disponent tätig war. Seit der Zeit bin ich freiberuflich unterwegs. Unterbrochen wurde diese Zeit von drei Jahren Intendanz am Theater Neu-Ulm.

Neben Inszenierungen von Opern, Operetten, Musicals, Schauspielen, Revuen etc. arbeite ich als Dozent, Rezensent, Beleuchter, Requisiteur, Abendspielleiter, Inspizient, Dramaturg etc. Zu meinen Hobbies gehören Sport und Chorsingen.

Welche Kompositionen Wagners schätzen sie in besonderer Weise?

Schon immer mochte ich Lohengrin besonders gerne. Ende der 70er Jahre sang ich das Werk erstmals in Hannover. Dort wurde ich vom Regisseur auch als Herzog Gottfried eingesetzt. So erlebte ich auf der Bühne damals das Debut von Siegfried Jerusalem als Titelheld gewissermaßen als sein Schwager.

Gibt es Wagner-Aufführungen, die Ihnen besonders gut in Erinnerung sind und wenn ja, welche (wo, wann, warum)?

Groß geworden bin ich mit den Wagner-Produktion von Reinhard Lehmann, Günther Roth und Hans-Peter Lehmann in Hannover. Und dann kam 1979 Bayreuth durch die Teilnahme beim Jugend-Festspieltreffen dazu. Der Chéreau-Ring, Kupfers Holländer, der Lohengrin von Friedrich, Ponelles Tristan, Wolfgang Wagners Meistersinger, der Ring von Hall, der von Friedrich und der von Castorf  – all das sind Teile von unvergesslichen Erinnerungen.

Welche Komponisten und welche Musik schätzen Sie noch?

Nach anfänglicher Fixiertheit auf den Bayreuther Meister schätze ich seit Jahren alle gute Musik, von Perotin und Monteverdi bis David Sylvian, Pink Floyd, ABBA und Miki Kekenj. Und zu meinen Favoriten gehört Jesus Christ Superstar von Lloyd Webber, da wimmelt es nur so von Leitmotiven …