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Theater im Theater - diese Idee scheint nicht ganz neu. Aber wer kennt Sergei Prokofjews "Liebe zu den drei Orangen" ? In der laufenden Spielzeit ist diese Oper (UA 1921 Chikago) in Hannover zu erleben.

Die Rezeptur stimmt rundum: altes Märchen, Libretto vom Komponisten, zeit- und raumübergreifende Musik, dichte Handlung. Wer in Hannover die drei Orangen besucht, läuft Gefahr, sich in sie zu verlieben.

So wie einer der Protagonisten sich verliebt. Ein Prinz natürlich. Wer fehlt noch? Ein König, sein Minister, sein Sekretär, sein Hofnarr, seine Nichte. Und da es ein Märchen ist: ein Zauberer und eine böse Fee.

Das klingt stereotyp. Doch die Figuren sind derart überzeichnet, dass Kenner klassischer Dramen wie Freunde der deutschen, englischen und italienischen Oper keine ruhige Sekunde haben.

Purcell und Händel werden zitiert, Wagner und Verdi, Rossini und Puccini. In Affekten und Leitmotiven, mit theatralischen Gesten wie wohlbekannten harmonisch prägnanten Wendungen.

Die gut verständliche Handlung schreitet flott voran. Stets begleitet von den unvermeidlichen Kommentaren der Chöre, welche die ganze bunte Palette des Theaters besetzen.

In der hannöverschen Fassung genießen wir: eine ungewohnt gute Verständlichkeit fast aller Solisten, ein brillant aufmerksames Orchester, eine anregende und klare Inszenierung, ein schlichtes wie geometrisch aufschlussreiches Bühnenbild, farbenfrohe Kostüme, einen unaufdringlich multimedialen Hintergrund.

Kurz: keine Sekunde Langeweile. Stattdessen: Spiel- und Wortwitz, Satire und Unterhaltung, eine fröhliches (und für den Beobachter auf sympatische Weise durchschaubares) Versteckspiel mit musikalischen Leckerbissen.

Das hart geprüfte hannöversche Publikum, erfreulich durchmischt durch gutgelaunte junge Opernfreunde, braucht einige Sekunden, um zu begreifen, dass die Pause anbricht bzw. das Werk beendet ist, ehe es zunächst lediglich herzlichen Beifall spendet, sich dann aber doch zu einigen begeisterten wie berechtigten Bravorufen durchringt.

Dringende Bitte an die Intendanz: Mehr davon! Vitamine für unsere Oper!

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