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Beethoven ballastfrei - Mahler meisterhaft
JSO Hannover feiert 50. Geburtstag in HMTMH


Am Pfingstsonntagabend war gute Gelegenheit, mit unserem Ehrenmitglied Cornelius Meister mal stressfrei zu plaudern. Denn unser Stipendiat von 1998 hatte sich aus besonderem Anlass nach Hannover begeben und war auf wundersame Weise entbunden von jeglichen offiziellen Pflichten, am Rande eines Jubiläumskonzertes in der Hochschule für Musik, Theater und Medien.

Das Junge Sinfonieorchester Hannover beehrte sich, einen runden Geburtstag zu feiern. 1961 hatten Barbara Koerppen und Heinz Hennig das JSO gegründet - und damit ein solides wie dauerhaftes Fundament gelegt. Das Orchester präsentierte sich nun zu seinem Jubiläum im ausverkauften Richard-Jakoby-Saal am Emmichplatz jung und frisch. Unter den begeisterten Besuchern fanden sich als Ehrengäste zahlreiche frühere JSO-Dirigenten, z. B. Barbara Koerppen, Anton Plate und Cornelius Meister.

Zunächst dirigierte Martin Lill (uns allen bestens bekannt als neuer Chef der HOV) Beethovens c-Moll-Klavierkonzert. Besonders im ersten Satz bewies die Pianistin Lin Chen großes Einfühlungsvermögen; sie gestaltete Pflichtpartie wie Kadenzen in allen Konzertsätzen virtuos und witzig. Dirigent Lill agierte dem JSO stets zugewandt, tonpflegend. Er hatte es nie nötig, seine natürliche Autorität gnadenlos auszuspielen. Das Orchester folgte ihm und der Pianistin nämlich mit äußerster Aufmerksamkeit und Hingabe. Beethoven erklang entschlackt, befreit, spielerisch, tänzerisch, manchmal schelmisch, gelegentlich geradezu barock. Das tat dem Werk und dem Publikum gut.

Tobias Rokahr steht seit 14 Jahren am Pult des JSO und dirigierte Mahlers erste Sinfonie in- und auswendig. Alle Mitwirkenden des durch Ehemalige verstärkten Klangkörpers agierten auf dem gleichen Atem; das war schön anzusehen und bestens zu hören. Das sinfonische Meisterwerk war ohrenscheinlich gründlich vorbereitet, dem Vernehmen nach kurz zuvor besonders intensiv auf Sylt. Sämtliche alpine und sonstige multikulturelle Anspielungen gelangen dennoch (oder gerade wegen Sylt?) vorzüglich. Nicht zuletzt dank der intonationssicheren Bläser, welche ihre ungünstige Position im rückwärtigen Bühnenraum durch Präsenz und Präzision meisterten. Der Grenzgänger Gustav Mahler hat uns auch heute eine ganze Menge mitzuteilen; das JSO Hannover machte diese zeitlosen Botschaften durch intensive empfindsame Klanggestaltung und durch lebendige Spielfreude hörbar - unprätenziös, ohne Pathos.

Das überzeugte alle. Als Belohnung gab es minutenlangen frenetischen Applaus, nicht enden wollende Begeisterungsrufe und schließlich eine fröhliche Feier (vom JSO selbst organisiert) in der HMTMH-Mensa.

Wir gratulieren dem Jungen Sinfonieorchester Hannover und freuen uns auf die nächsten 50 Jahre. Weiter so !!!


Martin Helge Lüssenhop

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