Jour Fixe mit Dieter Hufschmidt - Die Kunst des Erzählens
Dieter Hufschmidt ist ein "Urgestein" der hannoverschen Schauspielszene. 1969 kam er ins Ensemble des Staatstheaters, und bis heute, obwohl längst offiziell im Ruhestand, steht er mit Lesungen und vielem mehr auf der Bühne - nicht nur in Hannover.
Den Mitgliedern des Richard Wagner-Verbandes sowie einigen Gästen aus der Gesellschaft der Schauspielfreunde und dem Freundeskreis Hannover erzählte Dieter Hufschmidt, in bewährter Art und Weise befragt von der stellvertretenden Vorsitzenden KS Prof. Marie-Louise Gilles, aus seinem erfüllten Leben. Wie es war, als einer von sieben Brüdern aufzuwachsen, für die die Eltern "anständige" Berufe im Sinn hatten und wahrlich nicht eine Laufbahn als Künstler; seine ersten Erfahrungen auf kleinen Bühnen in der Provinz, einen Weg, den Hufschmidt jedem heranwachsenden Künstler nur empfiehlt; seine Erfahrungen mit den unterschiedlichen Medien, in denen er als Schauspieler arbeitete, neben dem Theater vor allem dem Fernsehen. Hufschmidt erzählte aber auch über das Erzählen, wie wichtig es sein kann, wenn Eltern ihren Kindern Geschichten erzählen und so notwendige Impulse für die Sprachentwicklung ihres Nachwuchses geben können. Und wann immer Dieter Hufschmidt aus seinem Leben und über seinen Beruf erzählt, hört man gern hin, denn er ist das, was ein Schauspieler wohl zu einem guten Teil sein muss - ein charismatischer Erzähler mit einprägsamer Stimme.
Zum Schluss gab er dann noch eine Kostprobe seines Könnens und las, obwohl er nach eigener Aussage mit Richard Wagner bislang nicht allzu viel anfangen kann, den langen Monolog des Wotan aus dem II. Akt der Walküre. Ein durchaus lohnenswertes Erlebnis, den Text einmal ganz pur, nur auf die Worte konzentriert, hören zu können.
Ein rundum gelungener Jour Fixe für die Mitglieder und Gäste des Richard Wagner-Verband.
Christian Schütte