Die Geschichte des RWV Hannover
Im Jahre 1909 wurde in Leipzig auf Anregung der jungen Lehrerin Anna Held der „Richard-Wagner-Verband Deutscher Frauen“ gegründet mit dem Ziel die von Richard Wagner ins Leben gerufene Stipendienstiftung finanziell zu unterstützen. Die Stiftung ermöglicht jungen Künstlern den kostenfreien Besuch der Bayreuther Festspiele. Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit, Kronprinzessin Cecilie, übernahm die Schirmherrschaft über diesen gemeinnützigen Förderverband. Viele deutsche Städte folgten dem Aufruf und so gründete Frau Olga Tramm, die Ehefrau des Stadt-Direktors, am 22. Februar 1910 auch in Hannover einen Ortsverband.
Nach einem Jahr hatte er bereits 218 Mitglieder und konnte 3720 Mark an die Stipendienstiftung überweisen.
Die zweite Vorsitzende des hannoverschen Verbandes, Frau Marianne Lange, wurde gleichzeitig 1914 zur Vorsitzenden aller deutschen Richard Wagner-Verbände gewählt. Bei kleinen Hauskonzerten und Teestunden im privaten Kreis konnten junge Musiker ihre Talente zeigen und es wurde für sie gespendet.
1917 und 1918 ruhten die Aktivitäten, aber bereits am 22. Mai 1919 wurde das 10 Jährige Bestehen mit einer Hauptversammlung der deutschen Verbände in Hannover gefeiert, zu dem Siegfried Wagner ein Glückwunsch-Telegramm schickte.
In den folgenden Jahren lud der hannoversche Verband regelmäßig ein zu Liederabenden und Vorträgen und konnte durch Mitgliedsbeiträge und Spenden regelmäßig mehrere Stipendiaten zu den Festspielen nach Bayreuth schicken. In den Jahren 1937 und 1938 beteiligte sich der hannoversche Ortsverband erfolgreich jeweils an der in ganz Deutschland durchgeführten Werbewoche für die Stipendiaten-Stiftung. Als musikalische Veranstaltungen konnten in den nächsten Jahren nur kleine Hauskonzerte angeboten werden.
Frau Lotte Albrecht-Potonié wurde 1943 hannoversche Vorsitzende und auch Vorsitzende aller deutschen Verbände. 1947 begann in Hannover der Neubeginn. Die erste Sitzung mit einem neuen Programm fand am 23. Mai 1948 im Hause Bahlsen statt, auch die erste Hauptversammlung für alle deutschen Verbände im Juni 1949 war in Hannover. Mit der Neugründung wurde der Name geändert auf: „Richard Wagner-Verband e.V.“ und ab 1951 konnten wieder Stipendiaten nach Bayreuth geschickt werden.
1959 wurde Frau Mercedes Bahlsen zur 1. Vorsitzenden in Hannover und ab 1968 auch zur Bundesvorsitzenden gewählt. Im Hause Bahlsen und im Hause Madsack fanden viele Konzerte und Liederabende statt, die Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater wurde intensiviert. Frau Bahlsen gestaltete 1961 mit dem hannoverschen Ortsverband die erste große Tagung des Bundesverbandes in Hannover.
Im Jahre 1981 übernahm Frau Ilse-Marie Michaelis den Vorsitz in Hannover. Viele musikalische Veranstaltungen im Künstlerhaus, im Hotel Interconti und Stipendiatenkonzerte in der Stadthalle fielen in ihre Amtszeit. Der Internationale Richard Wagner-Kongress im Mai 1990 in Hannover wurde von ihr und ihrem Vorstand erfolgreich organisiert. Sie übergab 1990 den Vorsitz an Frau Professor Eva Märtson.
In den 18 Jahren ihrer Amtszeit wurden von ihr nicht nur viele begabte hannoversche Studenten, sondern auch junge Musiker aus den osteuropäischen Ländern als Stipendiaten für Bayreuth ausgewählt. Ihre Wagner-Vorträge und Einführungen in seine Opern und die Abende mit jungen Musik-Studierenden erfreuten sich großer Beliebtheit. Frau Märtson wurde 2008 zur Bundesvorsitzenden und Präsidentin des Richard Wagner-Verbandes International gewählt. Frau Michaelis wurde 1991 und Frau Märtson wurde 2009 Ehrenvorsitzende unseres Verbandes.
Von 2008 bis 2014 wurde der Richard Wagner-Verband Hannover von Herrn Gunnar Lundin geleitet. Der Verband hat entsprechend seinem Förderziel in den 100 Jahren seines Bestehens über 800 junge Musikerinnen und Musiker zu den Festspielen entsandt, um ihnen das Erlebnis der Musik Richard Wagners in Bayreuth für ihre musikalische Weiterentwicklung zu ermöglichen. Im Herbst 2014 übernahm Herr Thomas Winiarski den Vorsitz in Hannover.
Der Richard Wagner-Verband ist ein gemeinnütziger Verband.