Nach sechs Jahren waren wir mit unserem Stipendiatenkonzert einmal wieder zu Gast im Kammermusiksaal der HMTMH in der Plathnerstraße. Rund 65 Mitglieder und Gäste haben sich trotz teils starken Regens an diesem Nachmittag auf den Weg gemacht, um unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten zu erleben. Und es hat sich für alle mehr als gelohnt.
Vier der wie gewohnt sechs Stipendiatinnen und Stipendiaten präsentierten ein Programm aus viel selten zu hörender Musik, aus der Feder mehr oder weniger bekannter Komponisten. Sergej Prokofiev ist wahrlich kein Unbekannter, seine Sonate für Flöte und Klavier allerdings wenig auf Konzertprogrammen anzutreffen. Dascha Schuster und Jun Chen eröffneten damit das Konzert. Marcel Tournier ist ein dagegen kaum bekannter Komponist, Anne Serger zeigte mit Féerie - Prélude et Danse für Harfe solo, dass es immer lohnt, weniger populäre Musik zu entdecken.
Eugène Ysaÿe, Jaques Ibert und Olivier Messiaen standen ebenso auf dem Programm, auch hier bleiben starke Eindrücke von Komponisten an der Schwelle zum 20. Jahrhundert bzw. des 20. Jahrhunderts zurück, die das Publikum begeistert haben. Ysaÿes Poeme élégiaque für Violine und Klavier, gespielt von Timofej Lagutin und Jihwan Hong (als Gast), Timofej Lagutin zusammen mit Dascha Schuster und Anne Serger mit Iberts Interludes und Jun Chen am Klavier mit Messiaens Le baiser de l’Enfant Jésus zeigten mit diesen starken Raritäten ein Programm, das sicher allen noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Als Gast ergänzte die Sopranistin Vivien Georgiev das Ensemble und sang eine Arie aus Mozarts Cosí fan tutte sowie zwei Schubert-Lieder mit Harfenbegleitung.
Einmal mehr schätzen wir uns wieder glücklich und zufrieden, so talentierte junge Musikerinnen und Musiker fördern und ein Stück auf ihrem Weg begleiten zu können. Schon jetzt sind wir gespannt, mit welchen Eindrücken und Erlebnissen sie aus Bayreuth zurückkehren.