Seit mehr als einem halben Jahrtausend zog und zieht es Künstler, Komponisten, Musiker, Maler, Philosophen, Wissenschaftler nach Venedig. Sie lebten hier, sie starben hier - Leben und Tod liegen in der Lagunenstadt besonders eng beieinander. Gerade der morbide Charme dieser außergewöhnlichen Stadt hat Künstler aller Couleur zu ebenso außergewöhnlichen Leistungen inspiriert.
Die Oper, das italienische Lied und zahlreiche kirchenmusikalische Gattungen erlebten in Venedig ihre Blütezeit, die Commedia dell' arte wurde auch in Venedig geboren, und schließlich ist der weltberühmte Karneval bis heute lebendiger Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung.
Für eine musikalisch-literarische Veranstaltung bietet sich ein großes Feld, das sorgfältig abgesteckt werden will. Mitglieder und Freunde des Richard Wagner-Verbandes e.V. haben gemeinsam ein Konzept erarbeitet und gestalteten eine kurzweilige Soirée mit einem stil- und epochenübergreifenden musikalischen Programm, in dem Monteverdi und Vivaldi ebenso wenig fehlten wie Rossini und Verdi, Mendelssohn und Schumann, Wagner und Mahler. Goethe und Thomas Mann kamen zu Wort. Aber auch populäre italienische Folklore bekam während der Veranstaltung ihren Raum.
So konnte die Soirée das aufgeschlossene Publikum mit einem umfang- wie facettenreichen Programm interessieren und fesseln. Es ging um einen lebendigen, durchdachten Gesamteindruck. Und dieser weitsichtige Gedanke, umgesetzt am Vorabend von Richard Wagners Todestag, hätte dem Meister selbst sicher behagt.
Wie im letzten Jahr mit der Soiree zum Gedenken an unsere verehrte Ehrenvorsitzende, Frau Ilse-Marie Michaelis, hat der RWV wieder eine Veranstaltung angeboten, die ganz allein von Mitgliedern und Freunden des Verbandes bestritten wurde. Den Mitwirkenden, die neben Ihren Berufen das Konzept und das Programm entwickelt und einstudiert haben, gilt unser besonderer Dank.
Im Einzelnen wirkten mit: Gertraude Göpner, Hilkea Knies, Heidi Kolboske, Julia Meinecke, Torsten Gödde, Joachim Winter (alle Gesang); Daniel Kaczmarek, Martin Helge Lüssenhop (beide Klavier); Christine Hagemann (Arrangements und Flöte); Monika Herrmann (Cello); sowie Jörg Kümpers und Christian Schütte (beide Moderation).
Die langanhaltenden Beifallsbekundungen des Publikums sowohl jeweils zwischen den einzelnen Darbietungen und ganz besonders am Ende des Programms zeugten von der Anerkennung durch das Publikum für diesen gelungenen Abend.
