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"Korrepetitor, Kapellmeister, Professor" - Professor Martin Brauß erzählt aus seiner Arbeit

 

Gast beim Jour Fixe am 12. April war Professor Martin Brauß von der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Dort ist er für die Ausbildung der Korrepetitoren und Kapellmeister, vor allem derjenigen, die sich auf den Bereich Oper und Musiktheater spezialisieren wollen, zuständig. Ebenso kompetent wie anschaulich und nachvollziehbar berichtete Brauß aus seiner facettenreichen Arbeit. Dass Korrepetitoren diejenigen sind, die mit Sängern ihre Partien am Klavier einstudieren, wissen zwar die meisten; wie anspruchsvoll dieser Beruf tatsächlich ist, war sicher für viele der anwesenden Mitglieder eine neue Erfahrung. Es gilt, dem Sänger nicht nur die eigenen Töne "beizubringen"; ein sorgsamer Korrepetitor sollte dem Sänger immer ein gutes Fundament liefern, auf dem er sich später auf der Bühne im Gesamtklang des Orchesters gut wiederfindet. Die damit verbundenen pianistischen Aufgaben sind höchst anspruchsvoll. Es sei schwieriger, einen "Rosenkavalier" zu repetieren als ein Klavierkonzert von Rachmaninoff zu spielen, erklärte Brauß.

Korrepetitoren führen an Theatern meist ein Dasein im Schatten, stehen selten im Mittelpunkt. Das entspreche im Grunde nicht der Wichtigkeit ihrer Aufgabe, meinte Brauß. Die Bedeutung der hauseigenen Korrepetitoren könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, dennoch führten die meisten ein Dasein als "Ministranten einer Theaterkirche", wie Brauß es formulierte. Auf seine Initiative geht die Einführung des Masterstudiengangs Opernkorrepetition zurück, der noch einmal mehr eine Spezialisierung in diesem Gebiet ermöglicht. Aus Martin Brauß spricht nicht nur die Kompetenz, sondern auch, viel mehr noch, die Leidenschaft für seinen Beruf. Einige Erfolge kann er wohl vorweisen, so ist ein ehemaliger Student von ihm inzwischen Studienleiter an der Wiener Staatsoper.

Die Mitglieder des Richard-Wagner-Verbandes Hannover lauschten Martin Brauß voller Spannung und hätten ihm sicher noch die eine oder andere Stunde länger zuhören können.

 

 

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