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Richard Wagners Leben 1813 bis 1849: Vortrag von Prof. Eva Märtson

 

 

Richard Wagners Leben ist allen, die sich intensiv mit seinem Werk beschäftigen, bekannt und präsent, so scheint es. Unzählige Bücher sind über dieses Leben geschrieben worden, das Thema ist auf breiter Ebene abgehandelt. Doch ist es wirklich die gesamte Vita des Komponisten, die uns geläufig ist, in allen ihren Facetten und aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet? Schnell führt diese Frage zu der Erkenntnis, dass Richard Wagners Leben vor allem aus der Zeit einem breiten Publikum bekannt ist, aus der seine zehn Hauptwerke stammen. Ein paar Details aus der Zeit davor sind zwar durchaus in ein Reservoir verbreiteten Wissens eingegangen, aber ein zusammenfassendes Bild des werdenden Komponisten, zumal ergänzt durch die Werke aus dieser frühen Periode und ihren Kontext, ist doch immer noch eines der weniger gut bestellten Felder der Beschäftigung mit Richard Wagner. So konnte es die Ehrenvorsitzende unseres Verbands und die Präsidentin des Richard-Wagner-Verband International, Prof. Eva Märtson, anschaulich und mit vielen kaum verbreiteten Details zeigen. Gut 25 Mitglieder unseres Verbandes lauschten ihrem mit vielen Musikbeispielen angereicherten Vortrag über die erste Phase aus Richard Wagners Biographie, die Jahre bis 1849.

Von der Zeit des bereits auf vielen Gebieten der Kunst begeisterten und interessierten Schülers in Dresden und Leipzig, mit den ersten Anzeichen der kompositorischen Begabung, über die unsteten, schon früh von finanziellen Schwierigkeiten geprägten Anfangsjahre als Komponist bis hin zu den 1840er Jahren, in denen sich Richard Wagners individueller musikdramatischer Stil am Beispiel der ersten großen Werke deutlich herausgebildet hatte, spannte Eva Märtson einen mit vielen spannenden und erhellenden Details gefüllten Bogen.

Die Klaviersonate B-Dur des 18-jährigen Richard Wagner, die C-Dur Sinfonie des 19-jährigen sind kaum bekannte Kompositionen aus seiner "Gesellenzeit", das Opernfragment "Die Hochzeit" von 1833 oder die Kantate "Beim Antritt des neuen Jahres", ein Jahr später entstanden, sind heute ebenfalls fast ganz in Vergessenheit geraten. Das "Liebesverbot" kommt immerhin gelegentlich einmal auf die Spielpläne, "Rienzi" in letzter Zeit wieder häufiger. Insgesamt aber ist der Komponist Richard Wagner vor Vollendung des ersten seiner zehn Hauptwerke mit dem "Fliegenden Holländer" wenig bekannt. Wie wichtig es ist, zum Verständnis der späteren Werke gerade die frühen zu kennen, vermittelte der Vortrag sehr plastisch.

Christian Schütte

 

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